Jiseok war nicht bewusst, welchen Ausdruck er in seinen Augen trug, was für ein Schimmer durch das Schokoladenbraun seiner Iris zog und wie dies auf Fengyi wirken musste. Sein Handrücken bedeckte noch immer seine Lippen, als er realisierte, wie sein sanftes Lachen, das er gar nicht hätte aufhalten können, Fengyi dazu bewegte ebenfalls zu lächeln. Das Kribbeln in Jiseoks Magen, das ohnehin bereits für genug Wärme sorgte, wurde um einiges stärker - again. Der Jüngere hatte keine Erwartungen an diesen Moment gehabt, wie hätte er das auch haben können; er hatte nicht gewusst, was auf ihn zukommen würde oder womit er hätte rechnen sollen. Groß war die Überraschung, als ein Serotoninschub durch seinen Körper fegte, der ihn überhaupt erst zum Lachen gebracht hatte; plötzlich fühlte sich sein Kopf so federleicht an. Was ihm vorher noch Kopfschmerzen bereitet hatte und schwer auf seinem Herze gelegen war, hatte sich innerhalb kürzester Zeit in Luft aufgelöst. Für ein paar Sekunden hatte Jiseok vergessen, wobei es bei diesem Kuss gegangen war, der Ausdruck auf Fengyis Gesicht schaltete Jiseoks anxiety über seine Zukunft mit einem einzigen Knopfdruck aus. Zumindest für jetzt, für heute. Langsam sank die Hand des Blauhaarigen, mit einem verlegenen, sanften Lächeln auf seinen Lippen, das nun deutlich zu erkennen und so typisch für den 16 Jährigen war, senkte er den Blick. Er konnte dem Gefühl, das er verspürte, keinen Namen verleihen, fehlten im die Worte und das Verständnis dafür, was in diesem Augenblick geschehen war - was wusste er schon über diese Schmetterlinge in seinem Bauch, dem unregelmäßigen Herzschlag und dem beschleunigten Puls. Das war es also, wie sich ein Kuss anfühlte? Wow, kein Wunder warum Menschen es liebten, andere Menschen zu küssen; wenn das das Gefühl war, das man dabei bekam. Dass es sich nicht bei jedem Menschen so anfühlen würde, wie es mit Fengyi der Fall gewesen war, würde Jiseok früh oder später am eigenen Leib erfahren.
Bevor sich der Blauhaarige hätte dazu äußern können, oder überhaupt seine Stimme wieder fand, um darauf einzugehen, vernahm er die Worte seines besten Freundes. Leise, glich es beinahe einem Flüstern, einem Geheimnis, das nur sie miteinander teilten. Jiseoks Lächeln verschwand abrupt, seine Augen schossen zu dem Chinesen vor ihm, die Nervosität kehrte zurück, wieder eine Art Panik, die sich allerdings nicht so beängstigend anfühlte, wie die Panik die er sonst kannte. Es fühlte sich an wie ein zweiter Absprung vom drei Meter Turm im Schwimmbad, bei dem man sich nach dem Sprung wie der glücklichste Mensch auf Erden fühlte - man hatte nämlich etwas vollbracht, was einem gut getan hatte. Etwas unerwartetes, etwas gewagtes, etwas, was man tat, um sich lebendig zu fühlen.
Kiss me.
Jiseoks Herz stolperte über diese Worte, sein Brustkorb hob und senkte sich unregelmäßig. Die Zahnräder in seinem Kopf setzten sich in Bewegung, jedoch in einer Geschwindigkeit, die es Jiseok unmöglich machte ihr zu folgen. It was his turn to kiss him, seine Finger wurden wieder hibbelig, drückte er sie fest in sein Beine, die er zu einem Schneidersitz ineinander verschränkt hatte. Er schluckte. War das sein zweiter Absprung, diesmal von einem Turm, der höher lag als der davor? Ein fünf Meter Turm? Fengyis Ansatz war richtig, wie sollte Jiseok lernen, jemanden zu küssen, wenn er nicht dabei lernte, wie man die Initiative ergriff? Eine seiner größten Schwachstellen. Er biss sich unsicher auf die Unterlippe, bevor er langsam nickte, damit zu erkennen gab, dass er sich seiner Aufgabe bewusst wurde. Eine Aufgabe, eine Übung. Automatisch rutschte sein Blick auf Fengyis Lippen, es kostete ihn Überwindung, den ersten Schritt zu machen - und doch gelang es ihm. Das auch nur, weil ihm Fengyi den Kiss Zero vorhin abgenommen hatte. War das überhaupt noch ein Kiss Zero, wenn er ihn ein zweites Mal küssen würde? Zu spät, schoss es ihm durch den Kopf, als er sich dem Anderen näherte, sich langsam wieder nach vorne lehnte. Jiseok schluckte wieder, der Abstand zwischen ihren Gesichtern wurde immer kleiner, bis sich ihre Lippen beinahe berührten. Seine Unterlippe streifte Fengyis, sein Lider waren gesenkt aber noch nicht geschlossen. "U-uhm.. question.." Seine Stimme war leise, als wolle er es eigentlich ungern unterbrechen. "W..when I kiss you, do we just.. do we just like.. are we supposed to.. move our lips at some point? Should we.. move them.. now?" Er hatte einen minimal Abstand zwischen sie gebracht, einen der so gering war, dass sie sich gerade noch in die Augen sehen konnten ohne zu schielen.
Schlussendlich musste Jiseok feststellen, dass sie sich womöglich einfach.. treiben lassen mussten, dass ein Kuss darin bestand, seinem Instinkt zu folgen und.. dem Rhythmus seines Gegenübers zu folgen. Nachdem er sich also mit Fengyi darüber ausgetauscht hatte, startete er einen zweiten Anlauf. Und bevor er sich wieder hätte zu sehr den Kopf darüber zerbrechen können, trafen seine Lippen auf Fengyis. Für einen kurzen Augenblick geschah nichts, doch irgendwann begann Jiseok, seine Lippen einen kleinen Spalt zu öffnen, sie langsam gegen Fengyis zu bewegen, zurückhaltend. Bei dieser Bewegung wurde ihm etwas schwindliger als zuvor, nicht weil er sich jederzeit hätte übergeben müssen- sondern weil es sich plötzlich etwas intensiver anfühlte, als der erste Kuss. Und dadurch schoss ihm die Röte noch schlimmer ins Gesicht, was Fengyi zum Glück nicht sehen konnte. My god, it was happening again - and why did it feel so good.

Kurz durchbrach Jiseoks betrübte Miene ein ungläubig schiefes Grinsen, schüttelte er geschlagen vor sich hin lachend den Kopf und legte seine Hand auf Fengyis Arm, um ihn scherzhaft von sich wegzudrücken. "Spare me from your self-absorbed view on things just for once hyung, my god~" Aber genau das war der Punkt: Jiseok kam nie drumherum, genau diese attitude an ihm zu bewundern und zu beneiden. Er wünschte sich oft, er könnte auch nur halb so confident sein wie sein bester Freund es war, aber nicht einmal das bekam er hin - obwohl er das vielleicht endlich mal sollte. Schließlich war er jetzt seit über zwei Jahren im Rampenlicht des Idollebens, sie hatten sich mittlerweile eine starke Fanbase aufgebaut, die allen voran female fans anzog. He could not see the bigger picture, he could only see his flaws. Dass es bestimmte Mädchen in ihrer fanbase gab, die auch auf youngster Jiseok standen, zog gänzlich an ihm vorbei. Meistens jedenfalls.
Im Gegensatz zu ihm wollte das sein bester Freund aber nicht dabei belassen. Während Jiseok den Kopf hängen ließ, hörte er auf der anderen Seite seines Ohres, wie sich Fengyi in Rage redete - darüber, dass ihn das charming machte, was er konnte, wie gut er in den Dingen war, die ihn auszeichneten. Er erwähnte sogar Jiseoks looks, was den Blauhaarigen schlagartig dazu brachte, wieder zu dem Chinesen zu gucken. Dieser redete ohne Punkt und Komma auf ihn ein, was dem Jüngeren ohne dass er es bemerkte langsam ein zaghaftes Lächeln auf die Lippen trieb. Anyone would be glad to have you. Jiseok wurde bei dieser Aussage warm zumute, sein Herz begann für ein paar Sekunden zu flattern. "Really? You think so?" Auch wenn Jiseok dem nicht hundertprozentig Glauben schenken konnte, und er vermutlich noch öfters an sich selbst und seiner Liebenswürdigkeit zweifeln würde, reichte es zumindest für diesen Moment aus. Und dass Fengyi das alles sagte, weil eventuell mehr dahinter steckte, als sie Beide zu diesem Zeitpunkt begreifen konnten, hätte JIseok noch nicht ahnen können - dementsprechend tat er das auch nicht. Selbst wenn Fengyis Ansicht auf die Dinge etwas in Jiseok auslöste, das er vielleicht hätte bemerken sollen, wäre er nicht zu sehr darauf fixiert, dass er irgendwann in seinem Leben eine Freundin haben musste.
Allerdings kam ihm der Vorschlag, dass er stattdessen den Chinesen küssen könnte, etwas zu überstürzt - im ersten Moment. Die Panik in seinen Augen verriet, dass er sich nicht sicher war, ob sie das tun durften. Is that allowed??? Durften sie sich als beste Freunde wirklich einfach so küssen, noch dazu als Jungs? Jiseok lebte nicht hinter dem Mond, besonders durch die industry war er schon einmal, zweimal vielleicht in Kontakt mit dem Thema gleichgeschlechtliche Liebe gekommen. Meistens wurde es aber dazu benutzt, um Zahlen und Views zu generieren, jedenfalls war das das Verständnis, das Jiseok vermittelt bekommen hatte. In ihrer Kultur war es normal, dass sich guys sehr nahe standen und physical love language stand an höchster Stelle, was viele aus anderen Kulturkreisen vielleicht als gay betiteln würden. Wenn es aber tatsächlich um gleichgeschlechtliche Liebe ging, schob die Gesellschaft einen Riegel davor. Für Fanservice war es vollkommen in Ordnung, doch in echt? Nein, unvorstellbar, am Ende des Tages konnte nur eine Frau an der Seite eines Mannes stehen, das war das einzige, was Sinn machte. Jiseok war nie auf die Idee gekommen, diesen Ansatz zu hinterfragen, hatte es so hingenommen und naja, es hatte ja Sinn gemacht. He had not been exposed to much same sex love at his young age, and he never saw it being represented around him.
Deswegen zog er auch nicht den Schluss, dass der Kuss zwischen ihm und Fengyi gay sein könnte. He was his best friend, he offered his help to pratice. Wieso sollte Jiseok denken, dass es etwas mit romantischen Gefühlen zutun haben könnte? Wenn das so wäre, wüsste er das über Fengyi mit Sicherheit - dieser hatte aber genau so wenig ein Wort darüber verloren. Davon waren sowohl Jiseok, als auch er weit entfernt; und aus irgendeinem Grund trotzdem näher denn je.
Die Erläuterung, die Fengyi ihm damit präsentierte, schien sich immer mehr zu einem festen Bild in Jiseoks Kopf zu verformen. He was right, kiss zero. Just so we do not embarass ourselves in front of girls, some sacrifices have to be made. Der Jüngere nickte eifrig und ließ sich von dem Blonden in ihr gemeinsames Zimmer ziehen. Mit jedem Schritt, den sie machten, wurde er nervöser, sein Herz schlug mit jeder andauernden Sekunde schneller und das Kribbeln in seinem Bauch wurde zunehmend stärker. Es war die beste Idee, damit in ihr eigenes Zimmer zu verschwinden. Jiseok hatte absolut keine Lust von ihren älteren group membern geärgert und mit Fragen durchlöchert zu werden, sollten sie Wind davon bekommen. Sie waren in der Pubertät, ihnen sollte diese Privatsphäre selbst in einem kleinen Dorm zustehen. Das ging nur Fengyi und ihn etwas an... niemand hatte da mitzureden. Jetzt, wo sie sich darauf geeinigt hatten, ihren ersten Kuss miteinander zu teilen, gab es auch keinen Weg zurück mehr. Jiseok starrte den Chinesen mit großen Augen an, seine Atmung wurde plötzlich unregelmäßiger, er wusste nicht wohin mit seinen Fingern, die gerne ein ganzes Daunenkissen zerrupft hätten, zerknüllte er sie einfach in seinem Schoss ineinander und saß kerzengerade gegenüber seines besten Freundes. Bei der Berührung seiner Hände an seine Wangen, musste sich Jiseok ein Räuspern unterdrücken, hatte er sich gerade fast an seinem eigenen Speichel verschluckt. Plötzlich war Fengyi ihm so viel näher als sonst, Jiseok konnte jedes seiner Wimpern einzeln abzählen, ihm fielen Dinge auf, die er vorher nie richtig wahrgenommen hatte, zum Beispiel wie dunkel Fengyis Augen eigentlich waren, dass man seine Iris fast gar nicht von der Pupille unterscheiden konnte. Dass seine Wangenknochen einen Hauch definierter geworden waren mit der Zeit, dass seine Haut einen kühleren Unterton bekommen hatte, als wäre sie aus Porzellan. All diese Gedanken hielten Jiseok davon ab wie ein feiges Hühnchen wegzulaufen, sein Herz schlug ihm allmählich bis zum Hals und plötzlich - plötzlich lagen Fengyis Lippen auf seinen. Der Blauhaarige kam sich vor wie in einem Film, seine Augen weiteten sich, weder er noch seine Lippen bewegten sich einen Millimeter, erstarrte er an Ort und Stelle. Er hielt sogar die Luft an, weil er absolut keine Ahnung hatte, ob man in einem Kuss überhaupt noch atmete oder wie man das anstellte. Jegliche Körperfunktion setzte für ein paar Sekunden, die ihm vorkamen wie eine halbe Ewigkeit, aus, bevor er die Augen ebenfalls schloss - und den Kuss auf sich wirken ließ. Es geschah nicht viel zwischen ihren Lippen, doch das Gefühl, das er alleine davon bekam, diese weiche Haut an seinen Eigenen zu spüren, konnte er nicht beschreiben. Ihm wurde warm, das Kribbeln in seinem Inneren intensivierte sich, seine Hände wurden hibbelig und er drückte sie tiefer in seinen Schoss. Irgendwann stolperte Jiseoks Herz schließlich so in seinem Rhythmus, dass er den Kuss lösen musste. Eine intensive Röte schoss ihm unwiderruflich ins Gesicht und er drückte sich schnell vor lauter Schamgefühl den Handrücken gegen die Lippen, als er sich direkt mit dem Ausdruck in Fengyis Augen konfroniert sah. Doch was sich hinter seinem Handrücken abspielte, war anhand der Art und Weise, wie sich kleine wrinkels around his eyes formten, eindeutig zuzuordnen: he started to smile. Shyly. And somehow he was the one who ended up chuckling, leise, flustered. Nicht, weil er es lustig fand oder der Gleichen. Irgendwie... irgendwie hatte es ihn unerklärlicherweise mit Glückshormonen überschüttet.

The second he expressed his concern, Jiseok immediately felt stupid for sharing that. Nicht wegen Fengyi, auf keinen Fall wegen ihm. Niemand fing Jiseok so auf wie es sein bester Freund tat, egal welche Gedanken Jiseok auch hatte, der Chinese hatte stets ein Ohr offen für ihn. Noone got him like Fengyi did - but Jiseok still could not shut down the voices in his head telling him he made a fuss out of nothing and was being too dramatic. Nicht selten wurde er von diesen Stimmen runtergemacht und in seinen Gefühlen belittled. Jiseok was too young to realize those voices had been projections of his past and present, those were not his own thoughts. Why does everything feel so heavy, what am I doing wrong, fragte er sich an solchen Punkten. Seine Finger zupften weiter an der Couch herum, ein Fussel nach dem anderen sammelte sich in seiner Hand an, bald wäre er dazu fähig einen kleinen Ball zu formen wenn er so weitermachte. Sie würden sich keine neue Couch leisten können, also versuchte der Blauhaarige sich eines Besseren zu besinnen und legte seine Hand stattdessen auf Fengyis Beine, die nun Beide über seinem Schoss lagen. Auch wenn er jetzt statt an der Couch leicht an den Nähten seiner Hose zupfte, ohne sie zu beschädigen verstand sich. Jiseok hatte den Blick gesunken, als Fengyi auf ihn einredete und die Fakten aufzählte - ziemlich unverblümt, aber das brauchte jemand wie er. The unfiltered truth, or what Fengyi presented as the truth. Jiseok zog die Augenbrauen etwas zusammen, als er die Worte des Chinesen vernahm, so ganz wollte sich sein anxious mindset nicht drauf einlassen. Eigentlich hatte Fengyi mit allem Recht, was er sagte: Sie lebten unter völlig anderen Umständen als die Jungs in ihrem Alter, oder Imcheol, der nicht an Verträge und NDAs gebunden war, die ihm vorschrieben, wie er seine Jugend zu leben hatte. Ja, er konnte problemlos eine Freundin haben und seine Zeit mit ihr verbringen; die Jungs aus Teen:age hatten dieses Privileg gegen eine Karriere als Idol eingetauscht, genau so wie diverse andere Dinge, die in ihren Verträgen standen. Begrenzte social media Zeit, strenge Überwachung der Mahlzeiten, Ausgangssperren, und vieles mehr. Trotzdem fühlte sich der Blauhaarige dadurch nicht besser - eher wurde ihm damit erst so richtig bewusst, wie er wirklich drohte, als Jungfrau zu enden und am Ende von den early twenty years olds verarscht zu werden dafür. Er war so früh in dieses business eingestiegen, er kannte nichts anderes und das wurde ihm früh oder später bestimmt zum Verhängnis; er hatte das schon im Gefühl. Seiner Selbstfindung tat es jedenfalls nichts Gutes in diesem Moment. Insbesondere, da sich ihre Körper nun änderten, die Gefühle, die sich bildeten, die Sehnsucht nach... Liebe? Intimität? Und trotzdem wurde Jiseok unglaublich schlecht bei der Vorstellung, dafür ein Mädchen ansprechen zu müssen.
Sofort riss sich Jiseok aus seinem Trübsal, seine Augen schossen zu Fengyi. Natürlich hielt er ihn nicht für einen Loser oder für weird, nur weil er auch noch nicht seinen ersten Kuss gehabt hatte. Und das musste er auch sofort klar machen. "No!! No I don't- I don't think you're weird for that, I just.." Ein Seufzen entwich seiner Kehle, sein Blick glitt zurück zu Fengyis Hose. "You're confident, you have the looks, you could get it if you wanted. You could've pulled.. anything to this point, but me? I'm just... such a loser. I can't even stand in front of our fans without becoming embarassed or have normal fansigns. When I see a pretty girl my mind goes.. blank.. My hands become sweaty and I feel like I might pass out any second. Who feels like that..." He hated to be himself sometimes. Most of the times. He was the polar opposite of confident, he was shy and introverted, he flinched at sudden loud noises and became embarrassed by any tiny inconvenience or situation that he came across. As if he did not know how to live on his own and in his own body.
Bei der Idee, die der Chinese neben ihn einschob, wurden die Augen des Jüngeren schlagartig größer. Sofort starrte er den Anderen an, sein Ausdruck erinnerte an einem Baby Reh caught in headlights. "H-huh?? B-but... does that count if you're my best friend, I- can we just kiss like that?" Jiseok schien völlig überfordert, sein Verständnis von einem ersten Kuss war so fernab von dem, was Fengyi ihm vorschlug. Isn't that cheating, does that really count as a first kiss, isn't a first kiss supposed to be with your crush? Auf der anderen Seite... musste er bei ihm keine Angst haben, dass er ausgelacht wurde, dass er sich zum Affen machte oder vor Aufregung übergab. So gesehen... war es wie eine Übung, oder? Und außerdem wäre das vermutlich wirklich das erste und einzige Mal, dass er sowas erleben konnte, ohne Konsequenzen aus ihrem Vertrag ziehen zu müssen und seine Karriere zu gefährden. Das Zupfen an Fengyis Hosenbein verstärkte sich, er wurde nervös - aber auf eine andere Art und Weise. Nicht auf eine, von der er unangenehm aufstoßen musste. "But do you really want to waste your first kiss on me? We- we don't have to do that, I.. I can try to.... find..." Den Satz beendete er erst gar nicht, es zerbrach ihm jetzt schon den Kopf, wen er dafür bitte finden sollte. Niemand in ihrer Umgebung war trustworthy enough, let alone in their age range. Und es machte ihn viel zu fertig, nicht zu wissen wie man küsste - er konnte sich bei seinem future girlfriend doch nicht so blamieren, richtig? Je länger er darüber nachdachte, umso mehr machte Fengyis Vorschlag eigentlich.. Sinn. Seine Augen wanderten langsam wieder zurück in das Gesicht seines besten Freundes. Sie waren Jungs, sie waren beste Freunde, beste Freunde durften sich bei sowas helfen oder? Ein seltsames Kribbeln machte sich in seiner Magengegend breit, er schluckte leicht. "Okay.. but.. BUT don't laugh!! I already know I'll mess that up but you offered that up so!! Don't you dare.."

You're sweet 16 now, the time where you fall in love for the first time. I hope you find a cute girlfriend soon! Diese Nachricht hatte Jiseok vor zwei Wochen zu seinem Geburtstag von seiner Tante auf Kakaotalk erhalten - und seitdem ging ihm dieser Satz nicht mehr aus dem Kopf. The time where you fall in love for the first time. Es hatte Jiseok ziemlich stutzig gemacht, diese Worte auf seinem Display zu lesen; his aunt kind of forgot in which position Jiseok was. Er hatte gar keine Zeit, oder überhaupt war es ihm erlaubt, jemanden kennenzulernen der nicht aus seiner Gruppe kam. Selbst mit den female idols aus ihren Schwestergruppen kamen die Jungs von Teen:age kaum in Kontakt, und wenn bekam der derzeit Blauhaarige sowieso kein Wort heraus. Laut Vertrag war es ihnen pffiziell sechs Jahre lang verboten, jemanden auf romantische Art kennenzulernen und zu treffen; zwei, knapp zweieinhalb davon hatte er bereits hinter sich. Four more years to go, ahaha.. and then what? Während alle anderen Jungs in seinem Alter bereits Erfahrungen machten, die zur Pubertät und dem Teenager-Dasein dazugehörten, war Jiseok in seinen Gedanken bei der nächsten Choreo, die sie lernen mussten, den nächsten Liedtexten, dem Fitnesstraining für ihre Ausdauer, die Gesangsstunden zur Ausdehnung ihres Lungenvolumens, dem Lernen für seinen Schulabschluss, der sich langsam näherte. Und dafür ging er nicht mal in die Schule, sie bekamen Privatunterricht und den Rest mussten sie selbst bewältigen. Jiseoks Leben glich in keinster Weise der eines normal pubertierenden Teenagers, was lachhaft war, denn ihr concept drehte sich um das gesamte Thema 'being a teenager' - und doch waren sie völlig fern davon. Zumindest war er nicht alleine damit, so hoffte er zumindest. Von Percy wusste er, dass er schon mit 14 ein ziemlicher Hecht in seiner Schule gewesen war, Lio hatte einen ziemlich peinlichen und doch erwähnenswerten ersten Kuss mit 15 und die anderen Älteren konnten auch schon alle irgendwas vorweisen. Jiseok hingegen kam mit zarten zehn Jahren ins Entertainment, bestritt das Trainee Dasein für drei Jahre und debütierte im Alter von 13. Und hier war er nun, ungeküsst, noch nie verliebt gewesen, außer die kleinen, flüchtigen Flur- oder Showcase-Crushes die er manchmal hatte, and that was it. Wie konnte er sich mit frischen 16 Jahren schon so fühlen, als würde das Leben an ihm vorbeiziehen - da stimmte irgendetwas nicht.
All diese Gedanken hielten ihn in seinem Kopf gefangen, starrte er wie so oft (und eigentlich war das auch nicht ungewöhnlich) Löcher in die Luft, während sie ihm absolut keine Ruhe gaben. Er war ein chronischer Overthinker, was man ihm in jeglicher Hinsicht ziemlich ansehen konnte; insbesondere seine Groupmembers wussten darüber Bescheid. Aber keiner von ihnen kannte ihn in der Hinsicht so gut wie Sun Fengyi, sein bester Freund und zumindest mäßig im selben Alter wie er. Die Zwei waren unzertrennlich, hatten sie sich am ersten Tag ihrer Zusammenkunft gesucht und gefunden; whatever it was that little Jiseok immediately felt the connection between them back then. Bei niemandem sonst konnte Jiseok so sein wie er war, niemand anderes gab ihm das Gefühl, dass es in Ordnung war wie er war, dass er sich nicht verändern oder für seiner selbst schämen musste. Fengyi was his anchor, his better half and the reason why Jiseok did not lose the endless battle against himself in his head - not yet. Er war das komplette Gegenteil von Jiseok; und darum beneidete er ihn Tag für Tag.
Während der Blauhaarige komplett zoned out vor sich hinstarrte, schien seine Laune mit jeder Sekunde, die verging, schlechter zu werden. He was spiraling. His stages of overthinking zeigte meist die selben Anzeichen, sobald er sich wieder zu sehr in eine Sache hineindachte, mit der er sich eigentlich nicht so quälen sollte - aber er konnte es einfach nicht abstellen. He felt things so very deeply and so very heavily, he could only consider it a curse instead of a blessing. Irgendwann schweifte sein Blick zu Fengyi neben ihm, er bemerkte nicht einmal, dass er angefangen hatte ihn anzustarren. Seine Gedanken drehten sich im Kreis und immer wieder kam er zu dem selben Ergebnis: He would die a virgin, that was for sure. He was way too insecure to make moves on someone, mal davon abgesehen dass es nie Gelegenheit dazu gab. Alleine bei dem Gedanken, ein Mädchen anzusprechen, schnürte es ihm die Kehle zu und ihm wurde ganz schwindlig zumute. And with what could he flex, his daily dose of anxiety attacks? Bevor er überhaupt dazu kommen könnte, mit jemandem zu flirten, wäre er schon dabei sich zu übergeben. This was a nightmare - he would never experience his first kiss before the age of twenty.
Erst, als Fengyi ihn aus seiner Gedankenwelt riss, indem er sich auf ihm breit machte, bemerkte er, dass er seinen besten Freund angestarrt hatte. Schnell schüttelte Jiseok den Kopf und schluckte den Kloß, der sich in seinem Hals gebildet hatte, herunter. Auf Fengyis Brattyness ging der Blauhaarige gar nicht ein, das war er bereits von ihm gewöhnt. "Nothing.. I was just.. I don't know..", stammelte er vor sich hin, seine Finger fingen an, an der Armlehne der Couch herumzuzupfen. Das machte er immer, sobald ihn etwas bedrückte - er musste seine Finger beschäftigen. Egal wie, und das endete meistens darin, dass er alles zerrupfte, was ihm in die Quere kam. Seine Stimme war über die letzten zwei Jahre mindestens zwei Oktaven gesunken, was meistens dazu führte, dass sein Genuschel noch unverständlicher wurde. Doch wusste er genau, dass es nichts brachte, sich vor einem Gespräch mit Fengyi zu drücken. Dieser wollte immer ganz genau wissen, was in seinem Kopf vorging, mochten seine Gedanken noch so verquirlt sein - er wollte sich alles anhören. Alleine das war der Grund dafür, dass sich Jiseok bei ihm so sicher fühlte. Trotzdem fiel es ihm oft schwer, seine Sorgen richtig auszudrücken, begann er meistens während er erzählte schon automatisch seine Empfinden selbst zu belittlen. "I'm 16 now and I... I haven't had my first kiss yet.. that's so embarassing.. every guy I know already had his first kiss by now, last time I checked Imcheol even has a girlfriend now.. " Imcheol war der ehemalige Trainee gewesen, mit dem die Jungs nur noch über instagram in Kontakt geblieben waren. Und er war jetzt wirklich nicht der attraktivste dude of them all gewesen; trotzdem kam er Jiseok zuvor. And that was.. frustrating.